Familie/Partnerschaft

Ob in der Partnerschaft, im Eltern-Kind-Verhältnis, bei den eigenen Eltern oder in der Verwandtschaft, – den meisten Menschen geht es ähnlich: Eine der Hauptschwierigkeiten liegt in der Kommunikation. Miteinander über Schwierigkeiten reden, den guten Umgang mit Meinungsverschiedenheiten, Differenzen und Konflikten zu finden, ist und bleibt eine grosse Herausforderung. Aber eine durchaus bewältigbare.

 

Partnerschaft

Eine Partnerschaft tagtäglich zu leben ist anspruchsvoll, – in jedem Alter. Das richtige Verhältnis zwischen Nähe und Distanz zu finden, die richtige Kommunikation in der richtigen Lautstärke und im richtigen Ton, und erst noch im richtigen Moment, scheint manchmal übermenschlich schwierig zu sein.

Aber wir leben im 21. Jahrhundert und wir sind erwachsen. Wir sind offen und fähig, jeden Tag dazu zu lernen. Wir müssen aber bereit sein, – wir müssen wollen.

Kommunikation ist die Hauptsäule einer Partnerschaft. Mit der geeigneten Kommunikationsstrategie ist alles möglich. Im Normalmodus wie auch im Krisenmodus.
Nebst der Kommunikation sind Respekt/Wertschätzung, Offenheit und Loyalität unabdingbare weitere tragende Säulen in einer Partnerschaft und Familie.

Gelassenheit ist in diesem Zusammenhang kein unbedeutendes Wort. Diese kann man sich aneignen bzw. antrainieren.

Eltern / Kinder

Die Basis für eine gute Kommunikation wird in den ersten Lebenswochen und –Monaten geschaffen. Wenn feinfühlige Eltern es schaffen, dem heranwachsenden Kind Geborgenheit, Vertrauen, Selbstbewusstsein und Sicherheit zu vermitteln, wird das Kind in späteren Jahren besser mit anderen Menschen und mit eigenen Belastungen umzugehen können.
Die kommunikative Vorbildfunktion der Eltern ist elementar und entscheidend.

Was sind die Hauptziele der Erziehung? Was möchten Eltern ihren Kindern mitgeben?

Eigenständigkeit und Fähigkeit zur Selbstverwirklichung, starke Persönlichkeit und innere Stärke, Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Anständigkeit, Ehrgeiz, Respekt, Humor. Das sind die Eigenschaften, die man in Umfragen immer wieder hört.

Sehr hoch, diese Messlatte! Wie soll das in der Praxis gelebt werden? Konsequent mit dem guten Beispiel vorangehen und konkret vorleben, lautet die Devise.

Und immer wieder kommunizieren, – altersgerecht, motivierend, wertschätzend und auf Augenhöhe. Liebevoll, warmherzig und unterstützend, ohne übertrieben streng oder dominant zu sein.

Den Kindern das Kommunizieren beizubringen ist eine der nobelsten Aufgaben von Eltern.

Kann man in der Familie ein Konfliktmanagement-System einführen? Ja, schon ein kleiner Leitfaden, wie und wann man untereinander kommuniziert, und wer welche Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereiche übernimmt, verdient diesen Namen bereits.

Eltern im Alter

Wie geht man mit den eigenen Eltern um, wenn sie älter werden? Ist man sich in der Familie gewohnt, auch über heikle Themen offen und wertschätzend zu reden?
Sprechen Sie alles offen an, – je früher umso besser.

Unsere immer höher werdende Lebenserwartung stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Es entstehen neue Beziehungskonstellationen, die sowohl für die erwachsenen Söhne und Töchter als auch für die alten Eltern neue Herausforderungen beinhalten.

Der Kommunikation kommt auch in diesem Bereich eine entscheidende Bedeutung zu. Immer wieder sind beidseitig unausgesprochene Erwartungen der Kern und die Ursache vieler Probleme und Konflikte. In geeigneter Weise offen über Erwartungen und Wünsche reden hilft immer.

In geeigneter Weise bedeutet auch hier mit Respekt, Wertschätzung und auf Augenhöhe.

Tiefe und allenfalls seit langem schwelende Familienkonflikte mit vorhandenen Verletzungen und tiefen Wunden scheinen manchmal gottgegeben, und werden leidend totgeschwiegen. Das muss nicht sein. Ein Versuch lohnt sich immer.

Situationen, dass sich Eltern und Kinder am Sterbebett nach jahrelangem Streit wieder treffen, und womöglich Unausgesprochenes für ewige Zeiten unausgesprochen bleibt, sollten vermieden werden. Die Verantwortung liegt sowohl bei den Eltern wie bei den Kindern.

Verwandtschaft

Ist die Verwandtschaft vor allem ein (manchmal lästiges) biologisches Faktum? Leben und leben lassen könnte ein Motto im Umgang mit der Verwandtschaft sein. Ebenso Abgrenzung. Ohne erklärende Kommunikation geht es nicht, weder über die Verwandtschaft noch innerhalb der Verwandtschaft.

Ich kann Tante Frieda nicht ausstehen. Mir gehen die Sprüche vom Grossvater derart auf den Keks. Das affektierte Gehabe meiner Cousine nervt mich. Ich kann mich einfach mit dieser Schwiegertochter nicht anfreunden. Wer kennt sie nicht, solche ächzenden Aussagen?

Und trotzdem trifft man sich an Weihnachten, Geburtstagen und sonstigen Familienanlässen.

Mit der richtigen Einstellung und einer sinnvollen Kommunikation kann man solche Herausforderungen meistern. Unschöne Situationen mit Konfliktpotential lassen sich vermeiden. Und bereits latent schwelende Konflikte können temporär umschifft werden. Konflikte sollten nicht am Familienanlass eskalieren.